10. März 2023
Mit der Frauen & Lifestyle-Zeitschrift COSMOPOLITAN habe ich kürzlich über beauty brands von Rapper:innen gesprochen. Der Trend, neben dem eigentlichen Produkt (nämlich der Musik) noch alle möglichen anderen Dinge zu vermarkten, dauert ja nun schon ein paar Jahre an und so war es nur eine Frage der Zeit, dass nach diversen Eistee-, Shisha-Tabak-, Ketchup- oder Pizza-Sorten nun auch Beauty und Kosmetikprodukte auf den Markt geworfen werden – bislang vornehmlich von weiblichen* Acts wie Loredana oder badmómzjay. Aus einer feministischen und kapitalismuskritischen Perspektive ist diese Entwicklung natürlich eher ambivalent: Anstatt sich der patriarchal organisierten Vermarktungslogik zu widersetzen und traditionelle Vorstellungen von Weiblichkeit zu durchbrechen, wird sich hier sämtlichen Anforderungen des Neoliberalismus unterworfen. Dazu gehört auch die Re-Inzenierung einer hyperfemininen, marktkonformen Form von Weiblichkeit. Angela McRobbie würde hier wohl eine „postfeministische Maskerade“ am Werk sehen unter deren Deckmantel die politischen Ziele des Feminismus verwässert und das heteronormative Geschlechterregime neu eingesetzt werden.
Nun ist die COSMO aber kein feministisches Journal, sondern eine Lifestyle-Zeitschrift, die den popkulturellen Mainstream adressiert. Entsprechend bin ich froh immerhin ein paar grundsätzliche Dinge platziert bekommen zu haben. Zum Beispiel die Tatsache, dass Selbstsexualisierung – gerade im HipHop-Kontext – auch emanzipatorisches Potential hat, dass es hier immer auch um Aufmerksamkeit und Repräsentation geht und dass eine intersektionale Perspektive mit Blick auf derartige Performances unabdingabr ist.
Der „Bitches lieben beauty“-Artikel ist meines Wissens nicht online. Ihr findet ihn aber in der Print-Fassung der aktuellen April-Ausgabe….